Ein Ort der Kunst, des Zusammenseins,
des Lernens,
des Teilens,
des Erschaffens

…und nicht zuletzt ein ganz spezielles und einzigartiges Lebensgefühl.

Ihre Anfänge finden sich 2006 in Meerane und gehen Hand in Hand mit der Suche des Künstlers Tasso nach neuen Entfaltungsmöglichkeiten. So kam es damals zur ersten Industriebrachenumgestaltung, kurz ibug, die sich mit der Zeit zu einem weltweit bekannten und renommierten Festival für urbane Kunst entwickeln konnte. Jedes Jahr, traditionell am letzten Augustwochenende, gibt das ibug-Team eine neue Brache für internationale Graffiti-, Street Art – und Medienkünstler frei. Jeder* von Ihnen bringt seine* Kreativität ein, wobei das Experiment mit Genres, Materialien und Techniken, das Zeitgenössische, als auch die Vergangenheit der Brache in ihrer Umgebung eine Rolle spielen. Der Fokus liegt auf den Zeugen und Überresten sächsischer Industriekultur, um die Verbindung zu Geschichte, Kultur und Architektur aufzuzeigen. Es gilt, das Verlassene zu neuem Leben zu erwecken, um an das Vergessene zu erinnern. Den krönenden Abschluss bildet ein mehrtägiges Festival mit Musik, Film, Design und Kunst, welches das Lebensgefühl der ibug weiter trägt und somit einer breiten Masse als Inspiration für die Entwicklung ihrer Region dient.

Der künstlerische Anspruch

Vom Pinselstrich an der Wand, über Installationen, bis hin zu multimedialen Werken, gibt es einen gemeinsamen Nenner, der alle Künstler* der ibug verbindet: street art, urban art, die Kunst der Straße und des öffentlichen Raumes. Ihnen wird die Möglichkeit geboten, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und das Ergebnis anschließend einem internationalen Publikum zu präsentieren. Dabei werden sowohl die Geschichte, als auch die Architektur in die eigenen Werke mit einbezogen. Ein weiterer bedeutender Faktor ist die Interaktion, zum Einen mit der Umwelt, zum Anderen untereinander. Das gemeinsame Erschaffen soll letzten Endes auch zur Verbindung unter den einzelnen Kreativen führen. Die ibug selbst macht dabei keine politischen oder soziokulturellen Vorgaben, hat jedoch nur Platz für Gedanken, die zu einer weltoffenen, toleranten und friedlichen Gesellschaft beitragen. In diesem Sinne darf die persönliche Haltung oder Einstellung und Kritik an Missständen gern in die künstlerische Arbeit einfließen. Jedoch kann sich auch jeder* darauf berufen, dass Kunst einfach nur Kunst ist – ohne Botschaft oder Meinung. Im zeitlichen Kontext hervorzuheben ist das Vergängliche unabdingbarer Teil der Arbeit.

Der soziale Anspruch

Im Kleinen begann die ibug bei Jenen, die sie jedes Jahr aufs Neue zu stemmen wagen. Dem Team aus ehrenamtlichen Helfern*, die – zum Teil neu, zum Teil seit Jahren dabei – ihre Zeit, ihr Können und ihr Herz in das Festival investieren. Sie tragen die ibug auf ihren Schultern. Ihnen, als auch den eingeladenen internationalen Gästen, dient die ibug als große Zusammenkunft nicht nur auf kreativer, sondern auch auf persönlicher Ebene – als wäre es ein Ferienlager für Erwachsene. Die Vielfalt verschiedener Stile, Techniken und Arbeitsweisen bietet nicht nur eine einzigartige Möglichkeit zum Austausch, sondern auch eine Momentaufnahme der Szene. Die ibug ist kein in sich geschlossenes Event, sondern eine offene Veranstaltung die in der Region, in der sie stattfindet, Denkanstöße geben und neue Impulse setzen will. Altansässige schwelgen beim Betreten des Geländes in Erinnerungen und sehen die Orte ihrer Vergangenheit in neuem Licht. Die ibug zeigt die Möglichkeit der Kunst zur Belebung längst aufgegebener Orte. Sie dient der Bereicherung aller Mitwirkenden, der Künstler* und der Region, nicht aber dem Profit.

Desweiteren freuen wir uns, daß wir mittlerweile spezielle Rundgänge für Schulklassen anbieten können. Diese finden in einer gesonderten Woche nach den Festivalwochenenden statt. Hier kann man Schulklassen dafür anmelden.

A place of art, of coming together, of learning, of sharing, of creating

…and last but not least, a very special and unique sense of life.

It all dates back to 2006 in Meerane, closely tied to artist Tasso’s search for new ways of expression. This search led to the first transformation of a vacant industrial area (Industriebrachenumgestaltung), known as ibug, which has since developed into a world-renowned festival for urban art. Every year, traditionally during one or two weeks in August, the ibug team opens up a new abandoned space for international graffiti, street art and media artists. Each of them brings in their creativity: Incorporating experiments in genres, materials and techniques; the contemporary, as well as the history of the abandoned area surrounding them. The focus is on the remnants of Saxon industrial culture, highlighting the connection to history, culture, and architecture. The goal is to breathe new life into the abandoned to remind us of what has been forgotten. The grand finale is a multi-day festival with music, film, design and art, which carries forward the ibug’s way of life, serving as inspiration for the development of the region for the public.

The artistic aspiration

From brushstrokes on the wall to installations and multimedia works, there is a common denominator that unites all the artists at ibug: street art, urban art, the art of the street and public space. They are given the opportunity to let their creativity flow freely and present the results to an international audience. Both the history and the architecture are incorporated into their works. Another significant factor is the interaction, both with the environment and with each other. The shared process of creation is meant to foster connections between the individual creatives. Ibug itself does not set political or socio-cultural directives, but it only has space for ideas that contribute to a world-open, tolerant, and peaceful society. In this sense, personal views or critiques of injustices may flow into the artistic work. However, it is also valid for anyone to claim that art is simply art—without message or opinion. In terms of time, the fleeting nature of the work is inevitable.

The social goal

The ibug begins with those who dare to take on the challenge year after year. The team of volunteers, some new and some with years of experience, who invest their time, skills and hearts into the festival. They carry ibug on their shoulders. For them, as well as the invited international guests, ibug serves as a great gathering, not only on a creative level but also on a personal level—as if it were a summer camp for adults. The variety of different styles, techniques, and working methods not only offers a unique opportunity for exchange but also captures a snapshot of the scene. Ibug is not a closed-off event but an open one, aiming to spark thoughts and inspire new impulses in the region where it takes place. Long-time residents reminisce upon entering the site and see the places of their past in a new light. Ibug demonstrates how art can revitalize long-abandoned places. It serves to enrich all those involved—artists and the region—but not for profit.

We are also pleased that we can now offer special tours for school classes. These take place in a special week after the festival weekends. School classes can register here.