Untergeschoss II Raum I
Slex Nenskat
Instagram: @slexnenskat Webseite: www.slexnenskat.de
Slex Nenskat ist ein Künstler aus Plauen. Er hat lange Collagen gemacht und präsentiert hier seine erste Installation. Er hat zwei Jahre lang Amazon-Pfeile gesammelt, die für diese Arbeit verwendet werden. Keine dieser Amazon Pakete hat der Künstler selbst bestellt. Teilweise stammen die Pakete von Fahrradhändlern aus Riesa. Die Installation zeigt ein Amazon-Retourenzentrum und thematisiert den Überkonsum der Menschen.
Freizeitgruppe Gestaltung
Webseite: www.freistalt.de
Die Freizeitgruppe Gestaltung ist ein Künstlerkollektiv aus Glauchau. In ihrer künstlerischen Arbeit schaffen sie Raum-Installationen mit politischem Anspruch. Ein Teammitglied, Zone, ist seit Beginn der Ibug dabei.
Dieses Jahr ist das Thema ihrer Arbeit die europäische Außengrenze. Während die Betrachter*innen den beleuchteten Gang zu einem Grenzzaun hinterlaufen, nehmen sie die Perspektive ein, von der ein Zugang nicht einfach und selbstverständlich ist. Sie schauen durch den Grenzzaun und werden beobachtet von Denen, in deren Welt sie wollen.
Unter Anderem wird darauf angespielt, dass Auffanglager außerhalb der EU-Grenzen gebaut werden. Diese Lager wirken wie Fallen. So können Geflüchtete aufgehalten werden, ohne die EU-Regeln einzuhalten.
Der enge Gang in der Installation zieht die Besucher*innen an. Man spürt, wie der Raum enger wird und weiß nicht, was dahinterkommt. Meistens geht man dorthin, wo es hell ist, nicht in die dunkle Ungewissheit.
Das Team hat eine Woche an der Installation gearbeitet. Sie haben die Silhouetten an einem Tag ausgeschnitten. Sie arbeiten ohne genauen Plan, sondern kommen mit einer groben Idee und gestalten dann den Raum vor Ort. Dieses Jahr haben sie den Raum sehr schnell ausgewählt.
Wartin Patois
Instagram: @wartinpantois
Wartin ist ein Künstler aus Kanada. Bei seinen Erkundungen hat er viele Dokumente und andere Dinge aus der Vergangenheit gefunden. Mit diesen Sachen richtet er ein nach-gebautes Büro in einen kleinen Raum ein. Das zentrale Thema der Rauminstallation ist Zeit.
Wartin möchte die Dinge aufbewahren und nicht kaputt machen. Er klebt die Papiere mit Kreppband an die Wände, damit man sie bei Bedarf leicht wieder einheften kann. Im Fenster kleben Bilder von Urlaub und Freizeit, die einen Wunsch nach Ausbruch zeigen. Tatsächlich ist das Fenster jedoch verbarrikadiert.
Dominic Kießling
Instagram: @domic_kiessling
Dominic Kießling arbeitet hauptsächlich mit Plastik als Rohstoff. Er wird vom „Precious Plastic Movement“ (deutsch „kostbarer Kunststoff“) inspiriert, der Plastik als wertvolles Material sieht und einen nachhaltigeren Umgang damit fördern will.
Dominic experimentiert mit verschiedenen Techniken wie Spritzguss, dem Schmelzen von Plastik mit einer T-Shirt-Presse und Löten mit einem Bügeleisen. Sein Ziel ist es, etwas Lebendiges zu schaffen, das eine besondere Ausstrahlung hat, fast wie ein Frankenstein-Monster.
Er benutzt Malerfolie, die er mit einem Bügeleisen zusammenschweißt, eine Technik, die er zufällig entdeckte. Er sieht dieses Material als technisch fortschrittlich, weil es leicht und robust ist. Bei richtigem Lichteinfall reflektieren die Plastik-Objekte das Licht, und wenn die Luft, die sie füllt, warm ist, können sie fliegen.
Seine Objekte sind einfach im Material und in der Technik, weil er alles selbst machen will. Er arbeitete als VJ (Video Jockey: mischt und zeigt bei Veranstaltungen in Echtzeit visuelle Effekte und Videos) und Motiondesigner (ein Motiondesigner erstellt bewegte Grafiken und Animationen), was ihm Grundlagen in Form und Physik vermittelte, die er jetzt für seine Objekte nutzt.
Team Eusepia
Instagram: @team.eusepia
Mit der Kunstinstallation „WELTEN MUTTER“ beendet das Team Eusepia aus Plauen seine Trilogie, die bei früheren IBUG-Festivals in Reichenbach (2019) und Zwickau (2020) begonnen hat. Die Installation zeigt eine tiefgründige und spirituelle Vision der Existenz. Wie typisch für die IBUG-Festivals, verbindet sich die Kunst hier mit den besonderen Eigenschaften des Ortes und entwickelt sich erst durch den mehrtägigen Schaffensprozess vollständig.
Die Installation besteht aus vielen Sinneseindrücken und verwandelt abstrakte, universelle und göttliche Ideen in klare, aber dennoch offen interpretierbare Symbole. Im Zentrum der Installation sitzt die „Welten Mutter“. Sie wirkt gleichzeitig irdisch und überirdisch.